Damaris Hohler

Von März bis Mai 2016 hatte ich die wunderbare Gelegenheit, als Voluntaria in der Ludoteca der Fundacion Avanzar zu arbeiten. Schon früh war für mich klar, dass ich in meinem Zwischenjahr nach der Matura gemeinnützige Arbeit leisten und Südamerika entdecken wollte, da mich dessen Kultur, Landschaften und Sprache sehr interessierten. Da ich gerne mit Kindern arbeiten wollte und durch die Cousine von Margarita auf die Fundacion Avanzar stiess, erschien mir die Ludoteca als ein ideales Projekt. Während dieser drei Monate arbeitete ich jeden Nachmittag von 14 bis 18 Uhr im Spital Vincente Corral Moscoso. Wir besuchten die Kinder in ihren Zimmern, fragten sie, was für Spielsachen sie gerne hätten und liehen ihnen diese aus. Einige Kinder kamen auch direkt in die Ludoteca um dort zu spielen, doch da diese ein Stock höher ist als die Kinderabteilung, war dies für viele nicht möglich. So spielten wir mit den meisten Kindern an ihren Betten, je nach Lust und gesundheitlichem Zustand länger oder kürzer, wonach ihnen gerade der Sinn stand: Autorennen, Kartenspiele, Memorys, Puzzle zusammensetzen, Keramikfiguren bemalen, Märchen vorlesen, Armbändchen knüpfen, Bilder ausmalen, Zahlenrätsel lösen, Figuren aus Knete machen, etwas plaudern,... Die Arbeit gefiel mir sehr gut und ich fand es schön, diesen Kindern meine Zeit schenken zu können. Sowohl von den Kindern als auch von den Eltern bekam ich viel Dankbarkeit zu spüren. Neben mir arbeiteten noch eine weitere Freiwillige aus der Schweiz im Spital, Fiona, sowie Sofia, die Leiterin der Ludoteca. Mit ihnen zusammenzuarbeiten machte mir viel Spass und ich bewunderte Sofia für ihr Engagement, ihre nie endenden Ideen und die Geduld und Zuwendung, die sie den Patienten und ihren Familienmitglieder stets schenkte.

Die teils schwierigen Schicksale und Krankheitsgeschichten der Kinder mitzuerleben war nicht immer einfach und konnte besonders bei Kindern, die schon länger im Spital waren und mit denen man eine Beziehung aufgebaut hatte, auch sehr nahe gehen. Ich erlebte nicht nur verschiedene Krankheitsbilder, sondern auch Armut; da das Spital Vincente Corral Moscoso ein öffentliches ist, wird es hauptsächlich von Familien aus der Unterschicht und teils sehr abgelegenen Dörfern aufgesucht. Die Familien, die es sich leisten können, besuchen private Spitäler. Diese Erfahrungen waren jedoch sehr wertvoll und liessen mich mein Leben in der Schweiz aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Ich wurde mir bewusst, wie dankbar ich über meine Gesundheit und die Sicherheit und den Wohlstand in der Schweiz sein konnte.

Muchas gracias por todo,

Damaris Hohler

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